Die Gründung des Musikzuges der Freiweilligen Feuerwehr Heggen ist offiziell mit dem Jahr 1897 datiert. Die Geschichte der Heggener Musiker geht allerdings, mit der Gründung eines Streichorchesters bereits in das Jahr 1865 zurück.

Das 32 Jahre später gegründete Blasorchester  stand unter der Leitung von Franz Dohle Senior. Nachfolger wurde 1904 der zu seiner Zeit sehr bekannte Klarinettist Franz Aufmolk. Durch sein Können und seine Erfahrung erreichten die Heggener Musiker einen Leistungsstand, der das Orchester weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt machte. Doch als Franz Aufmolk nach 35 Jahren im Verein verstarb und sein Tod mit dem Beginn des zweiten Weltkrieges zusammenfiehl, zerbrach der Musikverein.

Willi Halbe machte es sich jedoch fünf Jahre später zu seiner Aufgabe, das Orchester wieder aufzubauen und das mit Erfolg. Mit der Unterstützung des damaligen Klarinettisten Josef Vogt wurden nicht nur die Karnevalssitzungen und die Schützenfeste in Heggen, sondern auch Schützenfeste in der näheren Umgebung mitgestaltet.

Ab dem Jahre 1949 wurde dann der erste Vorstand des Blasorchesters gewählt. So wurde Bernd Schäffer der erste Vorsitzende des Vereins. Drei Jahre später stand dann das 55-jährige Jubiläum des Musikzuges an, welches am 10. und 11. Mai 1952 mit elf befreundeten Orchestern zelebriert wurde. 300 Musiker spielten zu diesem Anlass nach der heiligen Messe unter der Leitung von Willi Halbe den „Ambrosianischen Lobgesang“.

Im Jahre 1953 trat das Orchester schließlich der Freiwilligen Feuerwehr bei, sodass aus dem Blasorchester Heggen der „Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Heggen“ entstand.

Als 1959 der Dirigent Willi Halbe aus gesundheitlichen Gründen seinen Dirigentenstab niederlegte, wurde der damals 28-jährige Posaunist Friedel Reising sein Nachfolger. Unter seiner Leitung trat der Musikverein 1969 dem Deutschen Volksmusikerbund bei, sodass dem potentiellen Nachwuchs eine qualifizierte musikalische Ausbildung angeboten werden konnte. Im Jahre 1972, feierte man mit dreizehn Musikvereinen aus der Umgebung das 75. Jubiläum des Vereins. Mittlerweile waren auch weibliche Mitglieder in den Verein eingetreten und die Zahl der Musiker auf 25 angestiegen, sodass mit der Zeit immer mehr Instrumente abgedeckt werden konnten. Der Höhepunkt des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr war die Uraufführung der 6-sätzigen Suite „Der Hohe Tag“ am 17.05.1980. Neben dem Orchester stand auch der Tambourkorps und der Kinder- und Kirchenchor aus Heggen mit auf der Bühne. Nach 25 Jahren als Dirigent und 40 Jahren als aktiver Musiker legte Friedel Reising 1990 seinen Dirigentenstab nieder. Am 20.01.1991 wurde er wegen seiner großartigen Leistung zum Ehrendirigenten des Vereins ernannt und bekam zu seinem 60. Geburtstag sogar die „Fördermedaille in Gold“ verliehen.

Nachfolger am Dirigentenpult wurde Gerd Schieferdecker aus Balve der, bis auf anderthalb Jahre, in denen Christoph Goeke aus Beckum die Leitung übernahm, bis 2000 das Amt des Dirigenten bekleidete.

Das 100-jährige Jubiläum des Musikzuges wurde am 26. und 27. April 1997 mit einer großen Feier in der Schützenhalle Heggen zelebriert. Zu diesem Anlass wurde extra ein 100-seitiges Festbuch erstellt.

In den Jahren 2000 bis 2004 standen Marc Vogt und Marc Siewer am Dirigentenpult. Daraufhin folgte bis 2008 Benedikt Blome und bis 2011 Bernd Fugelsang. Dieser gab schließlich seinen Dirigentenstab an den jetzigen Dirigenten Mathias Pfläging ab. Unter seiner Leitung wurde im Jahr 2014 ein Gemeinschaftskonzert mit dem Musikverein Bremke bei Eslohe in der Heggener Schützenhalle aufgeführt, zu dem seit diesem Konzert eine enge Freundschaft besteht. Anlässlich des 120. Geburtstages des Musikzuges Heggen gab es im vergangenen Jahr ein „Wunschkonzert“ in denen nicht der Dirigent, sondern die Musiker die Wahl der Konzertstücke demokratisch abgestimmt haben. Im Repertoire standen nur Stücke, die bereits in der Geschichte des Musikzuges schon einmal aufgeführt worden waren.

Seit jeher ist das Orchester fest in das Dorfleben eingebunden und trägt durch ihre musikalischen Beiträge zur Erhaltung vieler dörflicher Traditionen bei.

Quelle:“Heggen im Wandel – Dorf- und Pfarrchronik“ – Paul Hesener